Nachruf Xaver Waldbauer
Nachruf
Die Freiwillige Feuerwehr Strasskirchen trauert um ihren langjährigen Ehrenvorstand
Xaver Waldbauer
aus Euzersdorf
Der Verstorbene war 60 Jahre Mitglied der FF Strasskirchen.
Als Vorstand leitete er den Verein von 1980 bis 2004 mit großer Umsicht. Unvergessen sind die Hüttenfeste auf seinem Hof.
Besonders bei der Fahnenweihe 1985 und beim Gerätehausbau 2003 zeigte sich sein Organisationsgeschick.
Vergelt´s Gott, Xaver, für dein Engagement, wir werden dich nicht vergessen.
Die Vorstandschaft
Im Gedenken
Abschied von Xaver Waldbauer.
Xaver Waldbauer war einer der großen Aktivisten im Feuerwehrwesen der Gemeinde Salzweg. Über 60 Jahre gehörte er der Feuerwehr Straßkirchen als Mitglied an und tat als aktiver Feuerwehrmann seinen Dienst. Ab 1980 diente er der Wehr als 1.Vorstand bis 2004, sorgte für das erste Tanklöschfahrzeug und organisierte schon 1985 das 100-jährige Gründungsfest der Wehr. Wegen seiner Verdienste wurde er später zum Ehrenvorstand ernannt.
Xaver Waldbauer ist ein Straßkirchner Urgestein. Geboren auf einem kleinen Bauernhof in Euzersdorf als zweitältestes von fünf Kindern, besuchte er die Volksschule in seiner Heimatgemeinde Straßkirchen, arbeitete zu Hause zunächst kräftig mit, übernahm dann den Betrieb und führte ihn bis zum Eintritt in den Ruhestand. Neben der harten Arbeit in der Landwirtschaft erlernte er als Autodidakt das Maurerhandwerk, mit dem er sich einen recht hilfreichen Nebenerwerb schuf.
Mit 23 Jahren trat der Verstorbene in die Feuerwehr ein, in der er mit großem Engagement die oft schwierigen Einsätze bewältigte. Als man ihm das Amt des Vorstands antrug, sagte er nicht nein und übte es über zwei Jahrzehnte umsichtig und mit großem Eifer und Elan aus. 1964 war ein wichtiges Datum, der junge Mann heiratete seine Maria und übernahm den Bauernhof.
Damit hatte der Xaver, wie ihn alle nur nannten, viele Aufgaben übernommen. Da galt es zu bauen, zu erweitern, zu modernisieren, kurz, sich etwas zu schaffen. In diesen Jahren des Aufbaus konnte der Junglandwirt sein Maurertalent sehr nützlich anwenden. Aus der Ehe gingen in der Folge drei Söhne hervor, und als Waldbauer die Feuerwehr übernahm, stellte sich auch seine Ehefrau als Fahnenmutter zur Verfügung, die sie bis heute noch ist.
Unvergessen sind auch die geselligen Höhepunkte im Feuerwehrleben, wie die Hüttenfest auf seinem Bauernhof.
Für Xaver Waldbauer gab es bald die nächste Herausforderung. Die Feuerwehr war im Ortszentrum recht beengt untergebracht, und auch die Garagenplätze reichten nicht aus. Zusammen mit seinem Führungspersonal beschloss er den Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Xaver Waldbauer war in der Folge der Motor bei der Grundstückssuche, der Planung und dem Bau. Auch in diesem Fall wirkte er als nimmermüder Maurer und Motivator, ging Baumspenden betteln und gab auch selbst viel dazu.
Als 2003 das Haus von Pfarrer Arpad Szabo eingeweiht wurde, konnte der Xaver zufrieden auf sein Lebenswerk zurückblicken, das er bei den verschiedensten Anlässen auch im Feuerwehrruhestand gerne besuchte.
Eine große Zäsur gab es am 15. August 2014. Bei einem Sturz zog er sich mehrere Knochenbrüche zu und auch die Lunge kollabierte. Er musste künstlich beatmet werden und lag über sechs Wochen im Tiefschlaf. Von da an gab es ein stetes gesundheitliches Auf und Ab. Krankenhausaufenthalte folgten in regelmäßigen Abständen.
Relativ gut erholt, durfte er an Weihnachten 2019 wieder nach Hause. Er freute sich so über den Besuch seiner Feuerwehr, vor allem der Jugendlichen, mit dem Friedenslicht. So konnte er auch mit der Familie Weihnachten und seinen Geburtstag am 11. Januar feiern.
Jetzt ist Xaver Waldbauer im Klinikum Passau am 4. Februar friedlich eingeschlafen. Nicht nur die Feuerwehrangehörigen und die Familie trauern um einen Mann, der sich um den ehemaligen Gemeindeteil Straßkirchen verdient gemacht hat.
Xaver Waldbauer wurde am Samstag den 08.02.2020 unter großer Teilnahme „seiner“ Feuerwehr auf dem Friedhof in Straßkirchen beigesetzt.
Text: Heisl Josef, PNP Ausgabe Wochenende 08.- 09.02.2020