Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Straßkirchen vom 03.03.2018

31.03.2018
Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Straßkirchen vom 03.03.2018

 

     Feuerwehr setzt auf die Jugendarbeit – Kolle dominiert Einsatzjahr -  

     Feuerwehrverein aktiv im Gemeindeleben

 

Von Josef Heisl

Ein Jahr mit vielen Herausforderungen liegt hinter der FF Straßkirchen. Bei 80 Einsätzen galt es professionell die Lage zu meistern. Die Auswirkungen des Orkans „Kolle“ und der Brand bei einer der Feuerwehr sehr verbundenen Familie gingen den Aktiven ganz besonders an die Nieren. Als Ehre betrachtet es die Wehr, dass sie das Kameradschaftstreffen für die Senioren der Landkreisfeuerwehren ausrichten durfte. Damit war Straßkirchen für einen Tag das Zentrum der Feuerwehr-Urgesteine.

Mit einem Gedenken an die Verstorbenen, besonders an Karl Auer und Robert Zechmann, aber auch an Max Lorenz, den langjährigen Kommandanten der Nachbarwehr aus Oberilzmühle, eröffnete Vorstand Max Gruber die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Gemeindesaal. Der Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, sich bei der Gemeinde für das stets offene Ohr für die Feuerwehrbelange zu bedanken. Was wäre der Feuerwehrverein ohne die Frauen, meinte Gruber, die bei den eigenen Veranstaltungen nicht zu ersetzen seien und die auch für den ehrenamtlichen Dienst ihrer Partner stets Verständnis aufbringen. 233 Mitglieder habe der Verein, 90 davon seien aktive Feuerwehrleute.

Von einem nicht normalen Einsatzjahr berichtete Vizekommandant Stefan Schneider. Doch mit solchen Herausforderungen wachse die Wehr und auch die Jugendlichen finden Interesse über die Jugendgruppe für den aktiven Dienst. Derzeit habe man 16 Mädel und Burschen in der Jugendwehr, eine wahrhaft stolze Anzahl, die sich auch positiv auf das Übungsgeschehen auswirke. Bei 80 Einsätzen waren 53 dem Sturmwochenende zuzurechnen. Der Schutzbereich lag im Zentrum des Sturms, was abgedeckte Dächer, abgerissene Strom- und Telefonleitungen und Bäume auf der Fahrbahn bedeutete, ja manchmal war es ein ganzer Wald, der da auf der Straße lag und beseitigt werden musste. Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der Mannschaft stießen da schon an die Grenzen, weil ja mancher Aktiver selbst vom Orkan betroffen war.

Bereits in der Nacht war die Wehr mit 30 Aktiven und zwei Traktoren zum Räumen im Einsatz, das setzte sich auch am nächsten Tag fort. Das gesamte Wochenende über mussten die Straßen frei geschnitten, Problembäume gefällt und abgedeckte Dächer notdürftig saniert werden. Dabei waren die Drehleitern der FF Passau-Grubweg und des THW eine große Hilfe. Besonders vom Stromausfall waren die Landwirte und das Seniorenheim betroffen. Dabei habe sich die Einrichtung einer Abschnittsführungsstelle im Straßkirchner Gerätehaus für das von der Katastrophe schlimm betroffene ganze Gemeindegebiet bewährt. THW, Feuerwehren, die Führungskräfte und die politisch Verantwortlichen, sowie ein Rettungswagen waren dort stationiert. Letzterer musste nicht eingesetzt werden, weil Gott sei Dank keinem Helfer etwas passierte.

Doch daneben war der ganz normale Einsatzalltag mit Bränden, Technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, einem Gefahrgutaustritt, einem Brand in einem Wohnhaus und die Beseitigung von Ölspuren zu bewältigen. Besonders zu Herzen ging den Einsatzkräften ein Brand in einem Straßkirchner Wohnhaus mit hohem Sachschaden, weil der Brandleider förderndes Mitglied der Feuerwehr ist und die Familie mit Andreas einen im Ort besonders beliebten, behinderten Sohn hat. Positiv wertete Schneider auch die Kooperation mit der Grundschule, die sich durch gegenseitige Besuche und Übungen am Schulgebäude zeige. Dadurch werden den Kindern sehr früh die Aufgaben der Feuerwehr vermittelt.

Um Professionell sein zu können, bedarf es laufender Aus- und Weiterbildung bei Lehrgängen, denen sich die Aktiven mit Elan unterzogen. Auch an der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg büffelten die Straßkirchner. Der 2. Kommandant Stefan Schneider absolvierte den Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“, Stefan Nestler den Lehrgang „Jugendwart“ und Florian Meisinger den Lehrgang „Leiter Atemschutz“. Meisinger, der den Atemschutz leitet, hat 20 Atemschutzträger und 11 Chemikalienschutzanzugträger in seinem Team, die mehrmals eingesetzt wurden und sich durch den Besuch von Speziallehrgängen stets auf dem Laufenden hielten. Vier nahmen am Leistungswettbewerb teil, Florian Meisinger und Dominik Rodler schafften Bronze, Simon Kornexl und Stefan Schreiner Silber.

Aus dem Bericht der Schriftführerin Marion Mindl zeigte sich, dass der Feuerwehr-Verein einer der Eckpfeiler des Ortslebens in der Gemeinde ist. Bei weltlichen und kirchlichen Anlässen zeigte die Wehr Flagge, unterstützte Ortsvereine bei ihren Veranstaltungen durch Verkehrs- und Ordnungsdienste und lud selbst zu Festen ein um die Kasse aufzubessern, die immer wieder Zuzahlungen leiste, wenn Beschaffungen durchgeführt werden. Besonders gefeiert durfte beim Florianifest und beim Spritzenball werden. Aber auch die Fahrt zum Knödelfest in St. Johann wird unvergessen bleiben. Kassier Stefan Schreiner legte schwarze Zahlen vor, die Kassenprüfer Josef Mindl und Hermann Engl attestierten eine saubere Arbeit, weshalb einstimmig die Entlastung ausgesprochen wurde.

Stefan Nestler führt eine leistungsfähige große Jugendwehr. Der engagierte Jugendwart führte sein Team durch die Lehrgänge, die modulare Truppausbildung, die Gruppe im Löschangriff, die Jugendleistungsabzeichen, die Jugendflamme und den Wissenstest, und das alles mit Erfolg! Eine 24 Stunden Übung mit weiteren Jugendwehren, das Jugendzeltlager des Kreisfeuerwehrverbandes in Pocking, eine Fackelwanderung und die Friedenslichtaktion waren Zeichen von Gemeinschaft und stärkten den kameradschaftlichen Zusammenhalt.

In seinem Grußwort versicherte Bürgermeister Josef Putz der Wehr die uneingeschränkte Unterstützung durch den Gemeinderat. Einstimmig habe man der Erweiterung des Gerätehauses zugestimmt und auch die Beschaffung des neuen Kombis sei gerechtfertigt. Das zeige, dass die Feuerwehren der Gemeinde im Gemeinderat und in der Verwaltung immer ein offenes Ohr fänden. Für die Führungskräfte lobte Kreisbrandmeister Josef Thoma, die Einrichtung der Führungsstelle im Feuerwehrhaus in Straßkirchen. Was sich beim Orkaneinsatz bewährt habe, sei jetzt als Dauereinrichtung für größere Einsätze beschlossen worden. Dazu seien natürlich die bevorstehende Erweiterung des Feuerwehrhauses und das neue Fahrzeug von Vorteil.

 

Zum Schluss händigten die Führungskräfte noch Ehrungen für  aktive Dienstzeit aus. Max Gruber stellte fest, dass die Feuerwehr in der Bevölkerung voll akzeptiert und integriert sei. Für diesen Rückhalt sagte er ein herzliches Dankeschön. Für das leibliche Wohl sorgte ein Rehragout von 1. Kommandant Christian Nestler, zu dem Jagdpächter Hermann Engl das Fleisch gestiftet hatte.