Feuerwehren lassen langgediente Aktive hochleben
Feuerwehren lassen langgediente Aktive hochleben
Feierlicher Ehrenabend in der Gemeinde Salzweg – Bürgermeister, Landrat und Führungskräfte danken Ehrenamtlichen für ihren Dienst
Salzweg/Strasskirchen. Zwölf engagierte Feuerwehrleute aus den Feuerwehren Salzweg, Straßkirchen und Oberilzmühle hat Landrat Franz Meyer bei einem Ehrenamtsabend der Gemeinde im Veranstaltungssaal Straßkirchen mit Ehrenzeichen in Gold oder Silber, Urkunde und Ehrenamtskarte für ihren seit 40 und 25 Jahren währenden Dienst ausgezeichnet.
Gerade in den vergangenen Jahren sei die Gemeinde von Unwettern schlimm getroffen geworden, sagte Bürgermeister Josef Putz vor zahlreichen Feuerwehrleuten und Ehrengästen, darunter Bezirksfeuerwehrpfarrer und Kreisbrandmeister Alexander Aulinger, Kreisbrandrat Josef Ascher, Kreisbrandinspektor Alois Fischl, Kreisbrandmeister Josef Thoma, Fahnenmutter Maria Waldbauer, zweite Bürgermeisterin Maria Eckinger, die Gemeinderäte Gabi Schweizer, Franz Wagner, Richard Dersch, Christian Meier, Jürgen Drexler und Alois Rosenauer. Die Beseitigung der enormen Schäden durch Sturm "Kolle" im Sommer 2017 habe gezeigt, was die Gemeinde an ihren drei Ortsfeuerwehren hat. Aber auch bei Bränden, Unfällen oder technischen Hilfeleistungen leisteten die Wehren viele tausend Stunden professionellen Dienst, investierten zudem in Übungen und Weiterbildungen.
"Ihr alle, ihr schaut nicht weg. Ihr seid da, wo Hilfe am Nötigsten ist, und das seit vielen Jahren und Jahrzehnten", sagte Putz den ausgezeichneten Wehrleuten. Die Feuerwehrler leisteten unbürokratisch Hilfe, einen unverzichtbaren Dienst. Sie würden zudem zum gesellschaftlichen Leben beitragen. Die Ehrung für 25 und 40 Jahre Feuerwehrarbeit könne nur ein symbolischer Akt sein, denn die unzähligen Stunden für das Wohl des Nächsten könne niemand aufwiegen. Sie seien ständige Herausforderung für die 200 Wehrleute und 39 Anwärter in der Gemeinde, ihre Familien und Arbeitgeber.
Landrat Franz Meyer beglückwünschte die Geehrten zu der staatlichen Auszeichnung, die er im Namen von Innenminister Joachim Herrmann überreichte. Auch er würdigte den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehren. Sie würden immer mehr zum Alleskönner. Die Zahl der technischen Hilfeleistungen sei um das Fünffache höher als die Löscharbeit. Auch er erinnerte an Ereignisse, an denen die Feuerwehren besonders gefordert waren, zum Beispiel Schneekatastrophe, Flut, Unwetter und Sturm. Innerhalb der letzten vier Jahre habe der Landkreis dreimal den Katastrophenalarm ausrufen müssen. Ehrenamtliche Helfer und Rettungskräfte boten wirksame Hilfe. Dies sei nur möglich, weil die Wehren auf Gemeinschaft und Solidarität setzten. Kaum eine Organisation stehe so für das "Wir", wie die Feuerwehr. Auch bei der Flüchtlingssituation 2015/16 habe er sich auf die Wehrleute verlassen können.
"Wir sind stolz auf Werte wie Kameradschaft, Toleranz, Nächstenliebe und die Kultur des Helfens", sagte der Landrat. Die Feuerwehr sei eine große Bürgerinitiative im Dienste der Gesellschaft. Sie trage dazu bei, dass die Heimat so lebenswert ist und ein Miteinander stattfindet. Das staatliche Ehrenzeichen sei sichtbares Symbol des Dankes. Der Landkreis schließe sich diesem mit der Verleihung der goldenen Ehrenamtskarte an.
"Ihr lauft hinein, wo andere herauslaufen", sagte Kreisbrandrat Josef Ascher den Wehrleuten. Sie setzten sich für die Sicherheit anderer ein. Dies schrieben sie mit dem Eintritt in die Feuerwehr in ihr Herz. Der Feuerwehrdienst sei ein besonderes Ehrenamt. Er sagte "Vergelt’s Gott" dafür und verband es mit der Bitte, weiter zu machen, um das hohe Sicherheitsniveau in Bayern halten zu können. Ascher bat, das Ehrenzeichen mit Stolz zu tragen. Die Geehrten seien Werbeträger für Quereinsteiger und Jugendliche.
"Bei euch ist der Feuerwehrdienst kein Strohfeuer geblieben", sagte Bezirksfeuerwehrpfarrer Alexander Aulinger. Wer 40 oder 25 Jahre aktiven Dienst leiste, sei mit dem Herzen dabei. Von ihnen könne man sich ein Bild der Gemeinschaft machen. Das Lob finde Ausdruck in dem Kreuz, das ihnen angesteckt werde. Sie verdienten die Auszeichnung und sollten auch andere mit ihrem Engagement anstecken.
Mit den Feuerwehrführungskräften des Landkreises und der Feuerwehr Straßkirchen verlieh Landrat Meyer an Max Gruber, Martin Wimmer, Johann Puffer, Hermann Engl sowie Werner Kornexl das goldene Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst sowie an Christian Grubmüller das silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre Einsatz, die Kommandant Stefan Schneider würdigte. Meyer überreichte auch Sabine Kainz, Manfred Atteneder und Peter Reimelt von der Feuerwehr Salzweg das silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre Engagement, deren Verdienste Kommandant Rupert Weidinger vorstellte. Silber erhielten zudem Richard Hettmann, Markus Schenk und Herbert Steininger von der Feuerwehr Oberilzmühle, deren Leistungen zweiter Kommandant Stefan Wipplinger präsentierte.
Schüler der Kreismusikschule umrahmten unter der Regie von Zweigstellenleiterin Bernadette Kroczek den Ehrenamtsabend. Das Klarinettenquartett von Luisa Wurzer, Agnes Rosenberger, Eva Kronawitter und Lehrer Bernhard Weigert präsentierte eine "Pavane" von Tilman Susato und ein Menuett. Leo Heinrich beeindruckte am Klavier mit faszinierendem Spiel, mit einem Stück von Claude Debussy und dem virtuos vorgetragenen "nächtlichen Weg" von Antonin Dvorak.